Schulbegleitung der gfi Augsburg
In folgendem kleinen Bericht möchten wir Ihnen einen Einblick in die Arbeit unserer Schulbegleitungen geben.
"Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht." (Aus Afrika)
Niemand geht davon aus, dass man einen Samen in die Erde steckt, etwas Wasser darauf gießt und nach 10 Minuten Sonnenschein schon ein riesengroßer Baum dort steht, vom dem man sofort die Früchte ernten kann. Aber warum wird das bei so vielen anderen Dingen im Leben erwartet?
Besonders wenn es darum geht, neue Fähigkeiten zu erlernen oder Ziele zu erreichen, muss es immer besonders schnell gehen: Problemkind da, Schulbegleitung installiert, 2 Wochen gewartet und – schwuppdiwupp – schon sollen die Probleme gelöst sein. Nur so funktioniert die Realität leider nicht. Die Arbeit der Schulbegleitung richtet sich in erster Linie an der Person und den Bedürfnissen des Kindes oder Jugendlichen aus. Da kann es schon einmal vorkommen, dass die Schulbegleitung von ihrem Schützling drei Monate einfach ignoriert wird. Schafft man es dann zu Aussagen wie „die da“ oder „hey, Sie“, sind die ersten Hürden geschafft. Zwar wird man nicht gleich zur besten Freundin, aber immerhin schon als anwesend wahrgenommen.
So hangelt man sich von einem kleinen Lichtblick zum anderen. Und jeder noch so kleine Fortschritt ist doch ein Fortschritt. Dann schreibt der Schüler nach sechs Monaten eben immer noch keine Tafelanschriften ab, rennt dafür aber nicht mehr fünf Mal täglich aus dem Klassenzimmer und versteckt sich unter den Treppenabsätzen. Und wenn man ihn dann drei Wochen in Folge beim UNO gewinnen lässt und dafür ein „Sie sind ja gar nicht so übel“ zu hören bekommt, gleicht dies fast einem Ritterschlag. So kann es sogar passieren, dass die anfangs so unbeliebte Schulbegleitung plötzlich eine liebevoll verzierte Einladung zur anstehenden Geburtstagssause überreicht bekommt. Natürlich nicht ohne den obligatorischen Seitenhieb „Sie müssen aber nicht kommen, wenn Sie keine Zeit haben“.
Wer sich aber diese Zeit nimmt und ein wenig Geduld in das Kind investiert, wird nach ausreichender Zeit die Früchte dieser Arbeit ernten.
Die Schulbegleitung ist vor allem ein Angebot für Kinder und Jugendliche mit geistiger bzw. körperlicher Behinderung oder Mehrfachbehinderung, die vorübergehend oder auf Dauer einer individuellen Begleitung zum Schulbesuch bedürfen. Aufgabe einer Schulbegleitung ist es, dem Kind und Jugendlichen im Schulalltag zu helfen, die bestehenden Schwierigkeiten zu überwinden.
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