Hilfsbedürftige in schweren Zeiten nicht allein lassen

Junge Menschen mit Suchterkrankungen benötigen spezielle Unterstützung beim Einstieg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Diese Hilfe erhalten sie im Rahmen des Projekts TurnAround.

Christel Neubauer ist am Standort Hochfranken als Casemanagerin in diesem Projekt tätig.

 

Sie sprechen mit dem Projekt nicht nur Menschen mit behandelter Crystal Meth oder Legal High-Abhängigkeit,  sondern auch Arbeitgeber an. Was genau wird denn angeboten?

Christel Neubauer: Wir bieten Arbeitgebern persönliche und am jeweiligen spezifischen Fall orientierte Beratungsleistungen an. So wollen wir sie ermutigen und unterstützen, jungen Menschen, die sich aus ihrer Drogensucht befreit haben, eine zweite Chance in ihrem Unternehmen zu geben. Nach längeren Klinikaufenthalten eines Mitarbeiters können wir, falls gewünscht,  das Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) begleiten und beratend zur Seite stehen. Zusätzlich stellen wir dem Arbeitgeber unserer Netzwerk an weiteren Hilfs- und Beratungsangeboten vor.

 

Wie erreichen Sie zur Zeit die Menschen, die Unterstützung bei der Wiederaufnahme einer Ausbildung oder Arbeit benötigen?

Christel Neubauer: Eigentlich unverändert: Der Erstkontakt erfolgt telefonisch, danach gibt es eine Terminvereinbarung. Die regelmäßige persönliche Begleitung erfolgt aus aktuellem Anlass natürlich eher selten und nur bei absolut notwendigen Bedarfen. Telefonischer Kontakt und E-Mail - Kontakte sind aber immer möglich.

 

Gibt es besondere Herausforderungen, die die Pandemie für die Teilnehmer dieses Projektes mit sich bringt?

Christel Neubauer: Ich denke, dass viele Suchtkranke vermehrt unter der Isolation leiden. Auch sind niederschwellige Beratungsangebote oft persönlich nicht möglich. Deshalb finden häufigere Kontaktaufnahmen statt. Wir versuchen dann in Telefongesprächen zu ermutigen und zu unterstützen, damit die Teilnehmer in kein Loch fallen.