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Basteln, toben, Sprache lernen

Offene gfi-Kinderbetreuung in Roth ermöglicht auch ukrainischen Geflüchteten konzentrierten bfz-Integrationsunterricht in den Ferien.

News- Bild: Mehrere hintereinander stehende Kinder überwinden Hindernis im Wald

Die Musik geht aus und Olga schnappt sich schnell einen der letzten Stühle. Geschafft. Zusammen mit zwölf anderen Kindern spielt die 9-Jährige „Reise nach Jerusalem“. „Die Kinder hatten so viel Spaß, sie wollten gar nicht nach Hause gehen“, erinnert sich Laureen Enderlein. „Das haben uns gleich mehrere Eltern berichtet und sich herzlich bei uns bedankt.“ Kein Wunder, die Sozialpädagogin hat ihnen zusammen mit einer weiteren Mitarbeiterin zwei Wochen lang den Rücken freigehalten. Viele Kinder waren Geflüchtete aus der Ukraine. Während ihre Mütter und Väter deutsche Vokabeln und Grammatik im Integrationskurs paukten, konnten ihre Kinder im Nachbarzimmer malen, basteln, toben und mehr.

Kurskoordinatorin Manuela Bartel hat das Betreuungsangebot initiiert, finanziert wurde es vom Bayerischen Jugendring (BJR). Auch Ausflüge in den Wald und gemeinsames Pizzabacken standen auf dem Programm. „Topfschlagen, Twister, Schokoladeessen oder einfach Toben im Hof hat den Kindern auch gutgetan“, ergänzt sie. „Der Spaß stand im Vordergrund und den hatten die Kinder im Vorschulalter bis 15 Jahre. Vor allem die Outdoor-Aktivitäten kamen gut an.“

Viele der Spiele haben vor allem die ukrainischen Kinder in den zwei Wochen neu kennengelernt – und damit selbst erste Anknüpfungspunkte an die deutsche Kultur gefunden. „Sprachbarrieren? Gab es kaum“, sagt die Sozialpädagogin. „Mit Englisch, ein paar ersten Worten Deutsch und ganz viel Zeichensprache hat die Verständigung auch untereinander mit den deutschen Kindern gut funktioniert.“ Die nächste Kinderferienbetreuung in Roth ist für die nächsten Pfingst- und Sommerferien geplant. 

Im bfz-Integrationskurs erlernen Teilnehmende die deutsche Sprache und erfahren, wie das Leben und der Alltag in Deutschland aussehen. Die Kurse basieren auf einem vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vorgegebenen Konzept und finden in der Regel halbtags in Präsenz vor Ort statt – auch in den Schulferien, was Eltern jüngerer Kinder vor eine Herausforderung stellt. Nach dem Kurs finden sie sich in ihrer neuen Heimat besser zurecht und können leichter eine Arbeit finden.