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Helfen statt Wegschauen - In der Schulsozialarbeit wurden Streitschlichter ausgebildet

Die Grundschule Kupferplatte in Roth ehrte ihre Streitschlichter. Bereits zum sechsten Mal bildete Schulsozialarbeiterin Ute Böhm von der gfi eine Gruppe von zwölf Buben und Mädchen aus der dritten Klasse zu Streitschlichtern aus.

Ehrung der neuen und alten Streitschlichter

Im Rahmen einer Feierstunde wurden die neuen und die schon aktiven Streitschlichter der Grundschule Kupferplatte geehrt. Rektorin Birgit Schmidt meinte stolz: „Ich freue mich, dass sich so viele Kinder für eine friedliche Schule engagieren. Und auch, dass das Angebot von den Schülern angenommen wird.“ Auch der Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer lobte den Einsatz der Kinder: „Die Arbeit als Streitschlichter ist wichtig, da habt ihr was fürs Leben gelernt. Manche Erwachsene können bis heute ihren Streit nicht richtig lösen.“ Zusammen mit Elternbeirat Martin Schlesinger verteilte der Bürgermeister Dankesurkunden und Fotos an die aktiven Streitschlichter. Als Dankeschön wurden alle Streitschlichter zum Eis essen eingeladen.

Mitte Februar begann die sechste Gruppe ihre Ausbildung zum Streitschlichter an der Grundschule Kupferplatte, die 30 Stunden umfasst. An sieben Treffen und zwei Projekttagen lernten die Schülerinnen und Schüler, wie man einen Konflikt löst. Die Ausbildung der Grundschüler zu Streitschlichtern orientiert sich an der klassischen Mediation. Die Kinder bekommen sechs Bausteine an die Hand: Sie erklären zunächst die Regeln, fragen anschließend, was passiert ist und wie sich die Streitenden gefühlt haben. Die Streitschlichter wollen außerdem wissen, was vor dem Streit los war. Sie machen Lösungsvorschläge und schließen einen Vertrag mit den Streitenden ab. Nach einer Woche setzen sich die Kinder nochmal zusammen und überprüfen, ob die Streitschlichtung funktioniert und sich jeder an die Vereinbarung hält. Die Ausbildung schließt mit einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung ab. Alle zwölf Kinder haben die Prüfung bestanden.

Über das gesamte Schuljahr hinweg waren die 12 Jung-Mediatoren aktiv. Jeweils in einer Pause von Montag bis Donnerstag standen die Streitschlichter für andere Kinder zur Verfügung. Entweder im Pausenhof – erkennbar an einer gelben Streitschlichterjacke – oder im Streitschlichterzimmer, in dem Konflikte in Ruhe besprochen werden können. Im Lauf des Schuljahres haben die Streitschlichter 25 Konflikte bearbeitet und konnten damit 71 Kindern helfen. Eine richtig gute Sache!