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Hilfe bei der Qual der Wahl

Neue Maßnahme unterstützt Jugendliche flexibel auf ihrem Weg von der Schule ins Berufsleben. Sieben Schulen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sind bei Leuchtturmprojekt dabei.

News- Bild: Mann und Schüler sitzen sich am Tisch gegenüber

„Wenn ich in eine Klasse gehe und frage, wer Unterstützung bei der Berufswahl braucht, meldet sich gut die Hälfte“, erklärt Bettina Grundmann von der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) Westmittelfranken. Sie ist externe Berufswahlbegleiterin an der Stephani-Mittelschule Gunzenhausen und koordiniert als gfi-Teamleiterin die neue Fördermaßnahme im gesamten Landkreis. Unter dem Namen Jahrgangsübergreifende Berufswahlbegleitung (JBB) bündelt das Programm unterschiedliche Unterstützungsangebote für Schülerinnen und Schüler, die sich beruflich orientieren und bewerben möchten. Ein Team von fünf gfi-Mitarbeiter*innen ist dafür an sieben Schulen im Landkreis unterwegs.

Seit dem 1. Oktober gibt es das neue Programm. Es ergänzt die bisherige kofinanzierte Berufseinstiegsbegleitung und wird von der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg und dem Schulamt finanziert. „Der Bedarf ist groß und durch Corona noch größer geworden. Wir sind froh, dass wir dieses Leuchtturmprojekt zusammen mit dem Schulamt im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und der Agentur für Arbeit Ansbach- Weißenburg starten konnten“, ergänzt die Teamleiterin. „Momentan sieht alles nach einem Erfolg aus.“

Während die Berufseinstiegsbegleiter*innen einzelne, ausgewählte  Schüler*innen sehr eng, intensiv und individuell begleiten, ist das neue JBB-Programm offen für alle Schüler*innen der jeweiligen Klassen und flankiert die Entwicklungen des Berufsorientierungsprozesses. „Eine erste Idee für ein Berufsziel bekommen, Praktikumsplatz finden, Erfahrungen nachbesprechen, Bewerbungsunterlagen gegenchecken oder fertig machen, sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten – wir gehen flexibel auf den jeweiligen manchmal sehr individuellen Bedarf ein und ziehen uns auch wieder zurück, wenn wir sehen, dass der oder die Jugendliche alleine zurechtkommt oder gar bereits einen Ausbildungsplatz hat.“ Zudem könne das Angebot nun auch an kleineren Schulen wie etwa in Heidenheim, Pleinfeld und Absberg Jugendliche auf ihrem Weg von der Schule in die Ausbildung unterstützen.

Im Rahmen der Maßnahme haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, beginnend mit der 7. Klasse im Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft (bfz) in Weißenburg in verschiedene Berufsfelder hineinzuschnuppern, etwa in eine Werkstatt, in die Floristik sowie in einen sozialen oder wirtschaftlichen Bereich. Ziel ist es, eine erste Idee für ein Praktikum zu entwickeln, das in der 8. Klasse für alle bayerischen Mittelschüler*innen auf dem Stundenplan steht. Bei der Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz unterstützt die JBB genauso wie bei der Bewertung der Erfahrungen im Nachgang sowie bei der Erarbeitung von ersten auf ein Berufsziel abgestimmten Bewerbungsunterlagen. In Klasse 9 greifen die JBB-Begleiter*innen unter anderem den Schüler*innen bei der Bewerbung für einen konkreten Ausbildungsplatz unter die Arme. Die gfi-Mitarbeitenden haben dabei nicht nur die Bewerbungsmappen im Blick, sondern trainieren auch Bewerbungssituationen am Telefon oder im Vorstellungsgespräch vor Ort oder helfen bei der Suche nach Alternativen, sollte es Absagen geben.