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Initiative gegen den Fachkräftemangel

Beim Boys’ Day gewährt die "Kinderwiese" in Gunzenhausen zwei Schülern Einblick in die Arbeit als Erzieher und Kinderpfleger.

News- Foto: Ein größerer Junge seitlich sitzend neben einem Kleinkind

Zwei Schüler der Realschule Weißenburg haben einen Tag lang in der Großtagespflege „Kinderwiese“ in Gunzenhausen hospitiert – und so im Rahmen des Boys‘ Days einen ersten Einblick in die Aufgaben und den Alltag eines Erziehers und Kinderpflegers bekommen. Der Boys‘ Day ist ein bundesweiter Aktionstag, an dem Jungen Berufe kennenlernen können, in denen überwiegen Frauen arbeiten. 

„Benno und Hannes waren bei den Kindern voll die Helden“, lacht Katharina Münich, Leiterin des familiären Betreuungsmodells als Alternative zur Krippe. „Es war schön zu sehen, wie viel Spaß alle miteinander hatten: beim Toben draußen, also Ballspielen, Kugelrollen und Rutschen genauso wie beim Holzbauklötze bauen und vorlesen.“  

In der „Kinderwiese“ werden zehn Kleinkinder im Alter zwischen zwölf Monaten und drei Jahren betreut, wobei jedes Kind eine feste Bezugstagesmutter hat. Ginge es nach Münich, wären zukünftig auch Tagesväter dabei. „Wir brauchen ganz dringend mehr Männer in der Kinderbetreuung. Eine männliche Bezugsperson ist sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes“, merkt sie an und begründet so auch ihre Teilnahme beim Boys‘ Day. „Entscheiden sich mehr Männer für einen Beruf in der Kinderbetreuung wäre das auch ein Ansatz gegen den Fachkräftemangel.“ 

Ob der Beruf für Hannes und Benno wirklich etwas ist, können sie jetzt noch nicht sagen. Momentan sind die beiden in der 5. Klasse und haben noch viel Zeit für ihre berufliche Orientierung. „Ich spiele gerne mit kleinen Kindern, meine Mutter arbeitet hier und deshalb wollte ich mal schauen, ob das auch etwas für mich ist“, erklärt Hannes. Sein Kumpel Benno war nach anfänglichem Zögern dann gleich mit dabei. „Ich hab’ es voll genossen, mit den Kindern zu spielen“, sagt er ganz begeistert, merkt aber an, dass er keine große Lust gehabt hätte, mit den Kleinen in der Puppenecke Bügeln, Kochen oder Wäschewaschen spielerisch zu üben.  

Ähnlich ging es Hannes und obwohl er durch seine Mutter prinzipiell weiß, was Kinderbetreuung bedeutet, war er erstaunt, wie vielfältig die Aufgaben sind. „Ich war am Abend total platt“, sagt er. „Was wir in der Großtagespflege leisten, ist ja viel mehr als ein bisschen Spielen, Füttern und Wickeln. Wir haben auch einen Bildungsauftrag, der im Krippenalter beginnt und die Basis für den Kindergarten bildet. “, erklärt Münich. „Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe!“