Neues Angebot: Yoga im offenen Ganztag
Seit Anfang des Jahres können Realschüler*innen in Roth beim Yoga-Kurs entspannen und lernen, ein gesundes Körpergefühl zu entwickeln.
14.30 Uhr, die ersten Schüler*innen im offenen Ganztag der Realschule Roth trudeln ein. Es sind Mädchen und Jungen vor allem aus der 5. Klasse. Ihre Hausaufgaben haben sie erledigt. Jetzt setzen sie sich auf die zehn Matten, die auf dem Boden der Schulbücherei liegen. Sanfte, entspannende Musik durchdringt den Raum und Yogalehrerin Katrin Hagen bittet nun, in sich hineinzuhorchen und die eigene Atmung zu spüren. Was fühle ich? Kann ich gut und tief in den Bauch atmen? Langsam beginnt die Gruppe mit kleinen Bewegungen, die immer größer werden. Die Yogafigur „Krähe“ ist heute das Ziel. Dabei balancieren die Kinder das komplette Gewicht ihres Körpers allein auf ihren Armen und Händen.
„Wir bereiten den Körper Stück für Stück auf die Haltung vor. Erst am Ende heben wir die Füße vom Boden ab. Die Atmung ist ein wichtiger Indikator, wie es einem dabei geht. Stockt er, muss ich langsamer machen“, sagt die Yogalehrerin, die zudem die pädagogischen Angebote der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) am Standort Westmittelfranken an der Schule verantwortet. „Da gibt es kein richtig oder falsch, es gibt keinen Leistungsdruck, auch wenn unsere Übungen zum Teil sehr sportlich sind und beeindrucken. Es geht um den Weg dorthin, um die Wahrnehmung der eigenen Grenzen. Dieser Ansatz tut den Kindern sehr gut.“
Die Schüler Eric und Noah können das bestätigten: „Wir lieben es, neue Haltungen zu üben. Es ist beruhigend.“ „Ich glaub sogar, es stärkt meine Selbstheilungskräfte. Eine Prellung, die ich hatte war voll schnell weg“. Gäbe es mehr Matten, würden noch mehr Kinder kommen, da sind sie sich sicher. Geht dienstags oder donnerstags die Liste mit den Freizeitangeboten herum, ist der Yoga-Kurs schnell voll und viel landen auf der Warteliste. Auch die Schule freut sich über das neue Angebot, das die gfi-Mitarbeiterin eigeninitiativ seit Januar ins Leben gerufen hat. „Die Kinder werden durch Yoga ruhiger und mir fällt auf, dass sie viel entspannter an andere Tätigkeiten herangehen“, sagt Evi Stadler, Lehrerin an der Realschule.
Nach 45 Minuten kommt die Gruppe langsam zum Ende. Alle haben die Krähe geschafft. Mit sich und ihrem Körper in Balance, verlassen die Schüler*innen glücklich und zufrieden den Raum. Nun ist wieder Energie da, um weitere Aufgaben zu meistern. Die gfi Westmittelfranken wird im nächsten Schuljahr Yoga in jedem Fall wieder anbieten - und vielleicht sogar ausbauen. „Vor den Hausaufgaben eine Ruheeinheit, ein Moment, um zu entspannen und in sich hineinzuhorchen, das wäre eine gute Sache“, sagt gfi-Pädagogin Hagen. Sie selbst nimmt auch für ihre anderen Aufgaben viel aus der Yoga-Einheit mit den Schüler*innen mit.