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Schulbegleiter*innen helfen bei der Integration in den Schulalltag

Mitarbeiter*innen der gfi unterstützen Schüler*innen mit Behinderungen dabei, den Schulalltag zu meistern. Auch der 16-jährige Vincent kann dadurch eine Regelschule besuchen.

Teaserbild: Schüler Vincent, seine Mutter Claudia Mühleck und die Schulbegleiterin Sandra Hirsch vor der Mittleschule.

Vincent wurde mit Trisomie 21 geboren. Das sogenannte Down-Syndrom ist eine zufällige Genmutation, die  kognitive wie auch körperliche Auswirkungen haben kann. Eine höchstmögliche Selbstständigkeit ist sein persönliches Ziel und das Ziel seiner Familie. Der Besuch einer Regelschule war damit eine Selbstverständlichkeit. Vincent besucht derzeit die 9. Klasse der Valentin-Ickelsamer-Mittelschule in Rothenburg. Unterstützt wird er dabei von Schulbegleiterin Sandra Hirsch: „Auch wenn Vincent in einigen Bereichen recht selbstständig ist, braucht er bei anderen Dingen Unterstützung. Menschen mit Trisomie 21 haben einen verringerten Aufmerksamkeitsumfang. Ein häufiger Wechsel der Räume und der Personen kann für Vincent sehr anstrengend werden. Ich achte darauf, dass er alles dabei hat, was er braucht“, erzählt Sandra Hirsch. „Ich unterstütze ihn außerdem bei der Fokussierung auf wichtige Inhalte. Manche Inhalte übersetze ich für ihn in eine einfachere, verständlichere Sprache“, erklärt die Schulbegleiterin weiter.

Damit ist auch den Lehrer*innen geholfen. Denn häufig haben diese gar keine Zeit, auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen. Ebenso profitieren die Klassenkamerad*innen von der Begleitung: Die Vermittlung des Lernstoffs muss nicht verlangsamt werden.

Seine Mutter Claudia Mühleck sagt: „Für mich ist Frau Hirsch auch eine Kontrollinstanz. Ich bin immer dankbar , wenn Vincent seine Hausaufgaben ordentlich aufgeschrieben hat und alles mitbringt, was er dafür am Nachmittag braucht. Ich schätze sie sehr.“ Ihr Sohn habe mit Frau Hirsch auch besseren Kontakt zu den Mitschüler*innen aufbauen können. „Durch sein ‚anders Sein‘ hatte Vincent oft Probleme im sozialen Umgang. Hier konnte Frau Hirsch durch Vermittlungen eine große Verbesserung im gegenseitigen Verständnis schaffen“, ergänzt Claudia Mühleck. 

Für Vincent und seine Familie steht mit der 9. Klasse das Ende seiner Schulzeit bevor und damit eine weitere Etappe auf seinem Weg in die Selbstständigkeit. „Wir sind seiner Schule sehr dankbar für die Offenheit und Umsetzung der Inklusion. An der positiven Entwicklung von Vincent sehen wir wie wichtig Inklusion und Teilhabe für die betroffene Person und für alle Beteiligten ist“, berichtet Vincents Mutter.

Aktuell sind bayernweit rund 160 Schulbegleitungen der gfi in 65 Städten tätig. Die Mitarbeiter*innen der gfi beraten betroffene Familien, die richtigen Ansprechpartner*innen für den Förderantrag zu finden. Die Kosten übernehmen Sozialhilfeträger und Jugendämter – unter bestimmten Bedingungen auch die Krankenkassen.

Ansprechperson der gfi: Susann Hauenstein, Tel. 0981 488 90 17