gfi Westmittelfranken

Sie befinden sich hier: Die gfi  » Westmittelfranken

Suchhündin an der Ganztagsschule

Schnüffelnden Besuch auf vier Beinen bekamen die Ganztagsschüler*innen der Rother Mittelschule. Spürhündin Jessy, die bis vor kurzem noch im Tierheim war, zeigte aufgeregt ihr Können.

News- Bild: Ein Cocker Spaniel wird von seinem Herrchen an einer Leine gehalten

„Schon als ihr Besitzer ihre Leine gewechselt hat, ist die Jessy ganz hibbelig geworden“, erinnert sich Petra Vogt. Bei der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) organisiert sie das Ganztagsangebot an der Anton-Seitz-Mittelschule. Nach Unterrichtsschluss bekommen die teilnehmenden Schüler*innen hier Mittagessen, eine qualifizierte Hausaufgabenbetreuung und können an Projekten und Freizeitaktivitäten teilnehmen.

Die neue Leine ist für Spürhündin Jessy das Zeichen, dass gleich die Suche losgeht. Zum Ganztagsangebot in Roth gehören regelmäßige Besuche aus dem städtischen Tierheim. Auch Hündin Jessy war hier bis vor kurzem. Der Cocker Spaniel kam aus einer Qualzucht. Dort musste sie ständig Nachwuchs bekommen, der ihr direkt nach der Geburt abgenommen wurde.

Eine Mittelschülerin erinnert sich an eine aufgeregte Hündin, die mit ihrer neuen Leine schwanzwedelnd um die rund 40 Fünft- und Sechstklässler*innen tollte: „Man hat voll gemerkt, dass die das gern macht.“ Im Tierheim bildete die Leiterin, Hundetrainerin Carmen Nottrott, Jessy zur Suchhündin aus.

Um ihre Fähigkeiten zu zeigen, durften sich drei Kinder auf dem Schulgelände verstecken. „Sie hat total konzentriert am Beutel mit den Sachen dieser Kinder gerochen, den wir ihr gegeben haben“, so Vogt. Beim „Mantrailing“ wird der feine Geruchssinn der Hunde genutzt, um Menschen anhand ihres individuellen Geruchs zu finden.

Natürlich fand die siebenjährige Spürhündin jedes der versteckten Ganztagskinder. „Uns war auch wichtig zu vermitteln: Die macht das ohne Zwang und hat Spaß dran. Der Eindruck ist geblieben“, erklärt gfi-Mitarbeiterin Vogt. Für die Hunde sei das Mantrailing eine Art Freizeitbeschäftigung, die ihre grauen Zellen herausfordere.

Gerade Kinder, die zu Hause keine Tiere hätten, könnten durch die Besuche aus dem Tierheim den Umgang lernen. „Ein paar Kinder waren anfangs ganz vorsichtig“, erzählt Vogt, „aber am Schluss haben alle den Hund geknuddelt.“ Jessy hat mittlerweile einen liebevollen Besitzer gefunden und ist nicht mehr im Tierheim. Dorthin kehrt sie aber einmal im Monat zurück, um sich mit anderen Spürhunden zu treffen.