
Nach einer Einführung durch Standortleiter Stephan Zeller, der das Projekt HEROES und die gesellschaftliche Bedeutung unserer Arbeit einordnete, stand der direkte Austausch mit den Jugendlichen im Mittelpunkt. In einer offenen Vorstellungsrunde kamen die Gäste mit den jungen Teilnehmern ins Gespräch und zeigten sich beeindruckt.
Dr. Weisgerber lobte insbesondere das ehrenamtliche Engagement der Jugendlichen und ihren Wunsch, gesellschaftlich Verantwortung zu übernehmen. Viele der jungen Männer, die aus sogenannten Ehrenkulturen stammen, verfolgen klare Ziele: Ausbildung, Studium, gesellschaftliche Teilhabe. Dass sie ihre Erfahrungen aus dem Projekt auch an andere weitergeben möchten, stieß bei den Politiker*innen auf große Anerkennung.
Ein Highlight der Stunde war ein kurzer Einstieg in eine Diskussionsrunde, wie sie regelmäßig in den Gruppenstunden thematisiert wird. Diese Methode hilft den Jugendlichen, gesellschaftliche Normen zu reflektieren und eigene Haltungen zu entwickeln – fernab von patriarchalen oder gewaltlegitimierenden Denkmustern.
Frau Weisgerber im Gespräch mit den Jugendlichen.
Die Gäste zeigten sich interessiert an der Förderstruktur des Projekts und stellten gezielte Fragen zur Finanzierung und Verstetigung. Auch das Schwesterprojekt tHERe4u, das sich an Mädchen richtet und seit drei Jahren ausschließlich in Schweinfurt existiert, wurde thematisiert. Die bewusste Trennung der Gruppen schafft sowohl für die Mädchen als auch für die Jungen einen geschützten Raum, – ein Safespace, der essenziell für die Arbeit ist.
Für die Jungs von HEROES war der Besuch ein besonderer Moment des Stolzes: Dr. Weisgerber und Frau Gießübel hatten bereits zur letzten Zertifizierungsfeier Grußbotschaften geschickt, konnten damals aber nicht persönlich teilnehmen. Umso bedeutungsvoller war es, dass sie sich nun die Zeit nahmen, das Projekt vor Ort kennenzulernen und ihre Wertschätzung persönlich auszudrücken.
Was ist HEROES?
Das Projekt HEROES richtet sich an junge Männer mit Migrationsgeschichte, die aus sogenannten Ehrenkulturen stammen. In wöchentlichen Gruppenstunden setzen sie sich mit Themen wie Gleichberechtigung, Menschenrechten und demokratischen Werten auseinander – mit dem Ziel, selbst zu Vorbildern in ihrem Umfeld zu werden.
Gefördert wird das Projekt seit 2023 aus Geldern der Europäischen Union (Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds). Zudem unterstützen die Stadt Schweinfurt und der Landkreis Schweinfurt das Projekt mit Drittmitteln.