
150 Menschen kamen trotz Hitze in die von der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) getragene Einrichtung: Aktuell, künftig und ehemals betreute Kinder mit ihren Familien, Bekannte und Freund*innen aus dem Umfeld der Erzieherinnen, Menschen aus der Gunzenhäuser Nachbarschaft. Sie alle hatten Gelegenheit, die Räumlichkeiten und Arbeit in der “Kinderwiese” kennenzulernen.
“Dabei haben wir viel Lob bekommen”, erzählt Großtagespflegen-Leiterin Katharina Münich stolz. “Die Besuchenden waren sehr angetan von unserem Konzept und unserer Einrichtung.” Fotos in der Garderobe zeigten etwa, wie die Kinder morgens ihre Milch selbst in die Müslischale gießen und in der Alltagsecke mit Spielgeräten bügeln, kochen oder Wäsche aufhängen. Diese Angebote konnten die Interessierten auch im Original bestaunen, genau wie Bewegungselemente und didaktisches Material zur Förderung von Sprache und Raumvorstellung.
Schatztruhen und Feenhäuser
Denn die Grundsätze von Maria Montessori und Emmi Pikler bestimmen den Alltag in der “Kinderwiese”: Hier sollen die Kinder ihren Bedürfnissen und individuellen Möglichkeiten entsprechend lernen dürfen. In fünf Jahren wurde die Ausstattung entsprechend perfektioniert – dazu gehören neben den Spielgeräten auch vier Hochbeete, ein Weidentippi oder eine Matschküche im Garten. Und das prägt die Kinder, sagt Einrichtungsleiterin Münich: "Unsere Familien bemerken, dass die Kinder für ihr Alter sehr geerdet und selbstbewusst sind, sich viel trauen, ihren eigenen Willen, Mut und Stärke haben.” So wie Familie Braun, aus der mittlerweile das zweite Kind in die “Kinderwiese geht: “Wir schätzen die familiäre Atmosphäre und das Konzept der Einrichtung sehr”, bestätigen sie am Festtag.
Ein märchenhafter Geburtstag: Die Kinder hörten Märchen, bemalten eigene Schatztruhen und fühlten bei der Rallye etwa an Federn, passend zum hässlichen Entlein. Als Andenken an den Nachmittag bekam jedes Kind ein Fingerpüppchen. Auch liebevolle Deko mit Feenhäusern und märchenhaft bemalten Tischläufern empfingen die Besuchenden.
Freie Plätze in zwei Einrichtungen
Auch Rebekka Oechslein, Leiterin der Schwester-Einrichtung “Die kleinen Strolche”, kann von einem “herzlichen, familiennahen und transparenten“ Fest berichten. Ihr Tag der offenen Tür im Mai 2025 konzentrierte sich auf die Themen Wald und Natur. Die Kinder konnten Quark mit frischen Kräutern anrühren, Sonnenblumen pflanzen und die Töpfchen bemalen, basteln und sich auf einer Bewegungsbaustelle austoben. Die Buchhandlung am Färberturm bot altersgerechte Lektüre an. „Ganz besonders war, dass die meisten Besuchenden Ehemalige waren“, freut sich Oechslein. Das bestätige ihr Ziel, eine familiennahe Einrichtung zu schaffen und eine Verbindung zu den Familien aufzubauen. „Die Resonanz war wirklich positiv. Und für uns Mitarbeitende war es ein sehr bereichernder Tag.“
Die Gunzenhäuser Großtagespflegen “Die kleinen Strolche” und “Kinderwiese” haben ab September 2026 noch vereinzelt freie Plätze und nehmen Vormerkungen auf. In den beiden Einrichtungen begleiten je eine Erzieherin und eine Kinderpflegerin als Tagesmütter zehn Kinder im Alter zwischen einem und drei Jahren. Eine weitere Erzieherin leitet jeweils die Einrichtung und unterstützt auch bei der Betreuung. Die Buchungszeiten sind flexibel bei mindestens 15 Wochenstunden und drei Buchungstagen in den Öffnungszeiten zwischen 7.30 und 14 Uhr bei “den kleinen Strolchen” und zwischen 7 und 15 Uhr in der “Kinderwiese”. Frühstück, Mittagessen und Nachmittagssnack werden in den Einrichtungen frisch und gemeinsam mit den Kindern zubereitet.